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Gründer-Story: Kanwal Gill von eatDOORI über seine Gründung in der Gastronomie

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    Lieber Kanwal, erzähle uns kurz ein wenig von dir und deinem Hintergrund. Wie würdest du dich selbst beschreiben und wie passt das für dich zu deiner Gründergeschichte?
  • 2.
    Wie kamst du auf eine Gründung in der Gastronomie und speziell auf die Idee mit eatDOORI durchzustarten?
  • 3.
    Welche Rolle spielt deine Familie dabei?
  • 4.
    Hast du dich irgendwie auf dein Leben als Gründer & Gastronom vorbereitet?
  • 5.
    Wow, es ist echt toll, dass du auch die Perspektive der Arbeitnehmer in einer Systemgastronomie kennenlernen wolltest.  Was war dir daran wichtig?
  • 6.
    Gibt es ein gastronomisches Erfolgsrezept und wenn ja, wie sieht es aus?
  • 7.
    Welche Ziele verfolgt ihr mit eatDOORI in den nächsten fünf Jahren?
  • 8.
    Was nervt dich so richtig an der Gastro-Branche?
  • 9.
    Wo kann man künftig das goldene Palmenblatt, das euch am Freitag verliehen wurde, bewundern? Was verbindest du mit dem Preis?
In unserer neuen „Gründer-Story“ Reihe (Rubrick Gastrostories) erzählen Gründerinnen und Gründer, die den Weg in die Gastronomie oder Hotellerie eingeschlagen haben, von ihren Erfahrungen. Lass dich inspirieren und auf mutige Gründungsreisen mitnehmen… Eine Gründungsgeschichte, die wir besonders spannend finden, ist die von eatDOORIKanwal Gill und sein Team haben letzte Woche nämlich den Leaders Club Award abgesahnt! Wir wollen wissen, wie er zur Gastronomie gekommen ist und was seine Pläne für die Zukunft sind.

Lieber Kanwal, erzähle uns kurz ein wenig von dir und deinem Hintergrund. Wie würdest du dich selbst beschreiben und wie passt das für dich zu deiner Gründergeschichte?

Ich bin 30 Jahre alt und ein echter Frankfurter mit indischen Wurzeln. Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Nach meinem Bachelor in Betriebswirtschaftslehre hat es mich für einen Real Estate Master nach London verschlagen – eine tolle Stadt, die auch kulinarisch viel zu bieten hat. Ich habe dreieinhalb Jahre im Banking gearbeitet, bevor ich eingesehen habe, dass ich endlich meinen eigentlichen Plan umsetzen musste: eine Selbstständigkeit. Ich komme aus einer Unternehmerfamilie und wollte schon immer was Eigenes machen. Ich würde schon sagen, dass ich sehr ehrgeizig bin, was wichtig ist. Manchmal lasse ich mir ungern reinreden, aber ich habe gelernt, wieviel ein guter Rat wert ist. Ich glaube ich habe für mich eine gute Balance aus Tatendrang, Entscheidungsfreude und Beratungswillen gefunden. 

Wie kamst du auf eine Gründung in der Gastronomie und speziell auf die Idee mit eatDOORI durchzustarten?

Ich habe zusammen mit meinen zwei besten Freunden gegründet, Philipp & Maximilian. Mit ihnen habe ich mir auch zu Unizeiten eine WG geteilt. Die Jungs haben bei mir zu Hause die indische Küche kennengelernt, das Essen von meiner Mom. Wir konnten einfach nicht verstehen, warum es kein indisches Restaurant gab, in das ich meine Freunde gerne mitnehmen würde. Nicht falsch verstehen, es gibt einige indische Restaurants, in denen man gutes Essen bekommt, aber es fehlte immer etwas: die Atmosphäre, in der alles stimmt – von den Gerichten über die Drinks bis zum Interieur – und die einen glauben lässt, dass man sich auf eine Reise begibt. Wir hatten die Idee schon länger, aber haben uns mit dem Gedanken, eine Gründung in der Gastronomie zu verfolgen, zu Beginn nicht sehr wohl gefühlt. Dabei lieben wir gutes Essen, Restaurants und Bars, reisen extrem gerne und entdecken andere Länder und Kulturen oft erst entlang ihrer kulinarischen Identität. Aber wir hatten wenig Erfahrung in der Branche. Irgendwann haben wir dann beschlossen, dass es die Idee ist, mit der wir uns am meisten identifizieren und wo wir großes Potenzial sehen.

Welche Rolle spielt deine Familie dabei?

Meine Familie spielt eine große Rolle. Mein Vater ist mit sehr viel Herzblut dabei und ist mein wichtigster Mentor in allen Fragen. Bei jedem Problem kann ich ihn zu Rate ziehen. Man macht als Gründer viel durch; egal wie viel Höhen es gibt, man durchlebt genauso viel Tiefen. Und nicht jeder versteht, mit welchen Problemen man sich konfrontiert sieht. Da ist es sehr hilfreich, neben seinen Partnern jemand Vertrautes aber ebenso Erfahrenes an seiner Seite zu haben. Meine Mutter spielt aber eine genauso wichtige Rolle. Sie hat ursprünglich mit uns die Rezepte entwickelt und ist auch heute noch die Chefin in der Küche, entwickelt mit uns weiter und sorgt für den hohen Qualitätsstandard. Da von uns Gründern keiner kochen kann, ist diese Unterstützung Gold wert. Man bekommt den Eindruck, dass durch sie noch ein wenig mehr Liebe in jedem Gericht steckt. Ich weiß, wir sind echte Glückspilze.

Hast du dich irgendwie auf dein Leben als Gründer & Gastronom vorbereitet?

Nachdem ich den Entschluss gefasst hatte zu kündigen, habe ich für kurze Zeit bei drei verschiedenen Systemgastronomie-Konzepten gejobbt, um das Leben als Arbeitnehmer im Gastgewerbe kennenzulernen. Diese Erfahrung war echt super wichtig! Darüber hinaus haben wir mit vielen erfahrenen Gastronomen gesprochen und unglaublich viele Frage gestellt, um das Geschäft zu verstehen. Ich habe viel recherchiert und durch einige Tastings in indischen Restaurants bestimmen können, wie unsere Speisekarte am besten gestaltet werden sollte. Die Vorbereitung hat mich eine Menge Zeit gekostet, aber sie war sehr gut investiert. Viele Leute nehmen das auf die leichte Schulter, aber nicht jeder gute Gastgeber ist auch ein erfolgreicher Gastronom.

Wow, es ist echt toll, dass du auch die Perspektive der Arbeitnehmer in einer Systemgastronomie kennenlernen wolltest.  Was war dir daran wichtig?

Naja, wir können nur erfolgreich sein, wenn auch unser Team happy ist. Gäste wollen in einem guten Ambiente essen, das schließt nicht nur die Gestaltung deines Ladens, sondern eben auch deine Mitarbeiter*innen ein! Unser Essen kann noch so gut sein, Gäste kommen nicht wieder, wenn die Stimmung mies ist. Es ist meiner Meinung nach wichtig, emphatisch zu sein und sich in das Personal hineinversetzen zu können. Personaltools wie gastromatic nutze ich also nicht nur zu meinem eigenen Vorteil; auch mein Team ist glücklich, wenn Urlaubsplanung, Schichtorganisation etc. reibungslos laufen und sie vernünftig in den Prozess eingebunden werden. Der Faktor Personal ist nicht zu unterschätzen. Man muss gutes Personal finden, aber dann eben auch halten können.

Gibt es ein gastronomisches Erfolgsrezept und wenn ja, wie sieht es aus?

Ich bin generell der Meinung, dass das Erfolgsrezept in der Theorie recht simpel ist. Man muss drei Sachen gut hinbekommen: 1. Das Essen muss gut schmecken. 2. Der Service muss hervorragend sein, deswegen auch mein Verweis auf das zufriedene Personal. Und 3. das Ambiente, es muss etwas Besonderes sein und eine Sehnsucht im Gast wecken. Wenn man sich auf diese drei Punkte fokussiert und diese wirklich gut macht, ist der Grundstein gelegt. Natürlich sollte das Konzept in sich stimmig sein und auch die Lage deiner Läden muss dazu passen. Dann gilt es, seinen Standard zu halten. Man muss sich jeden Tag wieder beweisen, da es viel Konkurrenz gibt und generell kein einfaches Geschäft ist, wenn man sich die ganzen Gesetze und bürokratischen Hürden anschaut. Davon kriegt der Gast nichts mit. Am Ende braucht man zusätzlich zur harten Arbeit wohl auch ein bisschen Glück und Gottes Segen.
eatdoori

Welche Ziele verfolgt ihr mit eatDOORI in den nächsten fünf Jahren?

Wir haben natürlich Wachstumsziele: Wir wollen in den nächsten fünf Jahren in allen deutschen Großstädten vertreten sein. Zugleich wollen wir aber unsere familiäre Unternehmensphilosophie fortführen, den Geschmack stetig verbessern und interne Prozesse optimieren. Das werden im Zuge des Wachstums sicher die größten Herausforderungen sein.

Was nervt dich so richtig an der Gastro-Branche?

Es gibt so viel Gesetze, Regeln und Bürokratie. Viele davon sind komplett sinnlos und nur Aufwand für kaum Ertrag. Es ist einfach unglaublich, wie viele Listen wir führen müssen. Wir mussten tatsächlich eine Vollzeitkraft alleine dafür einstellen, sonst könnten wir diesen Mehraufwand nicht bewältigen. Hinzu kommt noch, dass es in Deutschland eine geringere Bereitschaft gibt, für qualitativ hochwertiges Essen mehr Geld zu zahlen. Wir hoffen und sehen aber auch, dass sich durch die letzten Generationen etwas verändert; wir bemerken ein sich wandelndes Bewusstsein, wenn es allgemein um Lebensmittel geht. Essen ist Lifestyle, Lebensqualität und mitunter sogar eine Art, sich auszudrücken. Davon wird die Gastronomie in den nächsten Jahren profitieren.

Wo kann man künftig das goldene Palmenblatt, das euch am Freitag verliehen wurde, bewundern? Was verbindest du mit dem Preis?

Wir haben einen schönen Platz direkt in unserem Büro gefunden, perfekt für alle sichtbar. So werden wir jeden Tag wieder daran erinnert. Wir sind extrem stolz auf den 1. Platz beim Leaders Club Award, damit haben wir wirklich nicht gerechnet. Es ist eine Anerkennung unserer Arbeit und der Höhepunkt unserer bisherigen Unternehmensgeschichte mit eatDOORI. Das motiviert einen nochmal zusätzlich und gibt uns Energie für die bevorstehenden Aufgaben!
Danke für das Gespräch, Kanwal! Es war total spannend zu hören, wie dein Weg sowie eure Gründung verlaufen sind. Wir von gastromatic wünschen euch weiterhin alles Gute und viel Erfolg. Wir sind überzeugt, dass ihr Deutschlands Großstädte für euch gewinnen werdet, denn euer Konzept ist wirklich etwas Besonderes. Weiter so! Wir freuen uns, dabei zu sein.
Kanwal Gill eatDOORI Gründern
Kanwal Gill, einer von drei eatDOORI Gründern, im Interview.
Hinweis: Hierbei handelt es sich um unverbindliche Informationen. Die Autor*innen übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen, welche auch keine individuelle Rechtsberatung darstellen.
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