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Lagerverwaltung im Einzelhandel: So organisierst du dein Lager effizient, digital und zukunftssicher

Warum Lagerverwaltung mehr ist als „nur Regale sortieren“
  • 1.
    Was ist Lagerverwaltung?
  • 2.
    Warum ist Lagerverwaltung im Einzelhandel so entscheidend?
  • 3.
    Die häufigsten Fehler in der Lagerorganisation – und ihre Lösungen
  • 4.
    Digitale Lagerverwaltung: So funktioniert’s
  • 5.
    Die wichtigsten Lagerkennzahlen im Überblick
  • 6.
    Lagerverwaltung & Personalplanung – zwei Seiten eines Prozesses
  • 7.
    Tools & Systeme für moderne Lagerverwaltung
  • 8.
    Fazit: Lagerverwaltung ist kein Nebenjob – sie ist Führungsaufgabe
Im Einzelhandel zählt jede Sekunde – und jedes Produkt, das nicht verfügbar ist, wenn es gebraucht wird, kostet Umsatz. Doch genau hier liegt oft das Problem: fehlender Überblick, doppelt angelegte Artikel, chaotische Lagerstruktur oder ungeklärte Lagerorte. Eine strukturierte, digitale Lagerverwaltung schafft Transparenz und hilft dir, Prozesse zu vereinfachen, Kosten zu senken und dein Geschäft besser zu steuern.
Egal ob Supermarkt, Modegeschäft oder Tankstelle – Unternehmen mit Warenlager brauchen ein System, das zuverlässig funktioniert. In diesem Beitrag erfährst du, wie Lagerverwaltung im Handel funktioniert, welche Lagerkennzahlen zählen, welche Lagerverwaltungssoftware sich eignet – und welche Fehler du vermeiden solltest.

Was ist Lagerverwaltung?

Lagerverwaltung ist die zentrale Aufgabe, alle Waren, Artikelbewegungen, Lagerplätze und Lagerbestände im Blick zu behalten. Ziel ist es, jederzeit zu wissen:
  • Welche Artikel befinden sich an welchen Lagerplätzen?
  • Wie viele Produkte wurden geliefert oder ausgelagert?
  • Welche Bestände müssen aufgefüllt, angepasst oder abgeschrieben werden?
Die Lagerverwaltung ist ein Teil der Warenwirtschaft und umfasst Vorgänge wie Wareneingang, Warenausgang, Umlagerung, Erfassung von Lieferdaten und Pflege der Bestände. In modernen Unternehmen erfolgt dies meist über ein digitales Lagerverwaltungssystem (WMS) oder eine spezialisierte App mit integrierter Benutzeroberfläche für Desktop oder mobile Geräte.

Warum ist Lagerverwaltung im Einzelhandel so entscheidend?

Gute Lagerverwaltung reduziert Kosten, spart Zeit und sorgt für reibungslose Abläufe im Tagesgeschäft.

Typische Schwachstellen ohne System:

  • Überbestände blockieren Lagerplätze und binden Kapital
  • Fehlmengen führen zu Umsatzeinbußen und unzufriedenen Kunden
  • Inventurdifferenzen erschweren Buchhaltung und Logistik
  • Liefertermine werden nicht eingehalten, weil Lieferanten falsch disponiert wurden
  • Mitarbeitende verschwenden Zeit mit Suchen statt mit Verkauf
Beispiel Supermarkt: 30 Kisten Erdbeeren werden geliefert, aber im System sind noch 20 als Bestand hinterlegt. Ergebnis: Überlagerung, Verderb und unnötige Abschriften. Mit einem klaren Überblick über Artikel und Lagerorte hättest du rechtzeitig angepasst.

Die häufigsten Fehler in der Lagerorganisation – und ihre Lösungen

Viele Herausforderungen entstehen durch fehlende Standardisierung in der Lagerwirtschaft. Hier eine Übersicht:
tabelle lagerverwaltung handel fehler lösungen
Praxisbeispiel Tankstelle: Ein Tankstellenshop erhält dieselbe Lieferung doppelt – einmal als „Energy Drink XL“, einmal als „Energy-Drink 500ml“. Ohne klar definierte Lagerplätze und Artikelpflege kommt es zu Verwechslungen, Lagerüberlauf und Inventurproblemen.

Digitale Lagerverwaltung: So funktioniert’s

Digitale Lagerverwaltungssoftware (WMS) ersetzt handschriftliche Listen und veraltete Prozesse durch eine zentrale Plattform zur Lagersteuerung. Sie bietet dir:
  • Echtzeit-Erfassung aller Lagerbewegungen
  • Bestandsverwaltung mit automatischer Nachbestellfunktion
  • Verwaltung von Lagerorten, Artikeln und Lieferanten
  • Schnittstellen zu Buchhaltung, Kassensystem, E-Mail-Benachrichtigungen
  • Benutzerverwaltung und Zugriff auf Standorte und Lagerhallen
Beispiel Modegeschäft: Beim Wareneingang werden Artikel gescannt, automatisch einem Lagerort zugewiesen und digital im System erfasst. Das verbessert die Lagerstruktur und reduziert Fehler im Tagesgeschäft.

Die wichtigsten Lagerkennzahlen im Überblick

Effiziente Lagerprozesse brauchen messbare Größen. Diese Lagerkennzahlen (KPIs) helfen bei Steuerung und Optimierung:

Lagerumschlag

Wie oft dein Lagerbestand innerhalb eines Jahres „umgeschlagen“ wird. Hoher Lagerumschlag = geringere Kapitalbindung.
Beispiel Supermarkt: Ein hoher Lagerumschlag bei Frischware (z. B. Molkereiprodukten) zeigt, dass Waren schnell verkauft werden und wenig Kapital gebunden ist. Ein niedriger Umschlag bei Aktionsware kann auf zu große Bestellmengen oder schlechte Platzierung hinweisen.

Bestandsreichweite

Wie lange der vorhandene Bestand bei aktuellem Absatz reicht. Wichtig, um Lieferengpässe oder Überbestände zu erkennen. Hilft, Nachbestellungen besser zu timen und Fehlmengen zu vermeiden.
Beispiel Modegeschäft: Wenn eine bestimmte Schuhgröße nur noch für zwei Verkaufstage reicht, hilft die Bestandsreichweite dabei, frühzeitig nachzubestellen – bevor Kund:innen leer ausgehen. Gerade bei wechselnden Kollektionen ist diese KPI Gold wert.

Lagerkostenquote

Verhältnis der Lagerkosten (z. B. Miete, Kühlung, Personal) zum Umsatz. Zeigt, wie effizient dein Lager betrieben wird.
Beispiel Supermarkt: Ein Supermarkt mit mehreren Kühlzonen stellt fest, dass allein die Strom- und Wartungskosten für das Kühlregal 18 % der Lagerkosten ausmachen. Durch eine bessere Sortimentsplanung (z. B. weniger Kühlprodukte mit geringem Umsatz) sinkt die Lagerkostenquote und verbessert die Marge.

Abschriftenquote

Anteil an abgeschriebener Ware – zeigt Verluste durch Schwund, Ablauf oder Bruch. Hoher Wert = Schulungsbedarf oder Fehlplanung.
Beispiel Tankstellenshop: Bei einem Tankstellenshop werden regelmäßig Lebensmittel mit kurzem MHD (z. B. Sandwiches, Milchgetränke) abgeschrieben. Ursache: fehlende Transparenz über Restlaufzeiten und zu seltene Nachkontrollen. Nach Einführung einer App mit MHD-Tracking sinkt die Abschriftenquote deutlich.

Lagerverwaltung & Personalplanung – zwei Seiten eines Prozesses

Eine noch so gut strukturierte Lagerverwaltung funktioniert nur dann zuverlässig, wenn der Personaleinsatz im Lager ebenso durchdacht ist. Denn hinter jedem digitalen System stehen letztlich Menschen, die Bestellungen annehmen, Waren einlagern und Lagerprozesse am Laufen halten.
Im Einzelhandel – ob Supermarkt, Modegeschäft oder Tankstellenshop etc. – überschneiden sich Verkauf, Lagerlogistik und Personalplanung täglich. Wer hier frühzeitig plant, vermeidet Engpässe, unnötige Kosten und Stress im Team.

Typische Aufgaben an der Schnittstelle von Lager & Personal:

  • Wareneingang erfassen: Neue Lieferungen annehmen, Lieferscheine prüfen, Produkte auf Vollständigkeit kontrollieren und im Lagerverwaltungssystem oder der App einbuchen.
  • Regale befüllen & Lager umräumen: Artikel müssen vom Lagerort auf die Fläche – gerade bei frischer Ware oder saisonalen Produkten ist das zeitkritisch.
  • Aktionsware umlagern: Werbeaktionen, Sonderposten oder Saisonwechsel erfordern spontane Lageranpassungen und Umlagerungen.
  • Retouren, Abschriften & Nachbestellungen bearbeiten: Defekte Ware, Reklamationen oder MHD-Artikel müssen korrekt dokumentiert, ausgebucht oder neu bestellt werden.

Warum die Verbindung zur Personalplanung entscheidend ist:

Viele dieser Prozesse passieren nicht „irgendwann nebenbei“, sondern brauchen klare Zuständigkeiten, ausreichende Personalressourcen und gesetzeskonforme Einsatzzeiten. Gerade in Stoßzeiten – z. B. vor dem Wochenende oder während Lieferfenstern – wird Lagerarbeit zur zusätzlichen Belastung, wenn sie nicht geplant wird.
Mit einem digitalen Dienstplan-Tool wie gastromatic lässt sich der Personaleinsatz im Lager genau auf die Lagerbedarfe abstimmen:
  • Zeiten für Wareneingang blocken
  • Mitarbeitende gezielt nach Aufgaben oder Qualifikation einteilen
  • Pausen & Ruhezeiten gesetzeskonform berücksichtigen
  • Benachrichtigungen via App in Echtzeit – auch für Filialwechsel oder spontane Planänderungen
So entsteht eine echte Verbindung zwischen Lagersteuerung und Mitarbeiterplanung – und du behältst nicht nur deine Bestände, sondern auch deine Teams im Griff.

Tools & Systeme für moderne Lagerverwaltung

Diese Softwarelösungen und Tools helfen dir bei der digitalen Organisation deines Lagers – egal ob in einer Filiale, Tankstelle oder einem kleinen Modegeschäft:
  • App-basierte Lagerverwaltungssysteme
  • Cloud-Tools mit mobiler Erfassung
  • POS-Systeme mit integrierter Bestandsverwaltung
  • Digitale Checklisten für Wareneingang & Umlagerung
  • Warenwirtschaftssysteme mit Lageranbindung

TIPP

Achte auf eine intuitive Benutzeroberfläche, gute Suchfunktion, Gerätekompatibilität und zentrale Verwaltung mehrerer Standorte.

Fazit: Lagerverwaltung ist kein Nebenjob – sie ist Führungsaufgabe

Effiziente Lagerung, strukturierte Prozesse, durchdachte Systeme und eine gute Übersicht machen den Unterschied zwischen Chaos und Kontrolle. Lagerverwaltung ist keine IT-Übung – sondern ein zentraler Teil der Unternehmensführung.
Mit den richtigen Werkzeugen, klarer Struktur und messbaren Kennzahlen wird dein Lager zum Rückgrat deines Erfolgs. Ganz egal, ob du Produkte auf 50 Quadratmetern oder in einer Lagerhalle verwaltest. Lagerverwaltung bedeutet Übersicht, Präzision und Transparenz – und das spürt am Ende jede:r Kund:in.

Was ist Lagerverwaltung?

Lagerverwaltung umfasst die Organisation, Steuerung und Kontrolle aller Warenbestände, Lagerbewegungen und Lagerprozesse in einem Unternehmen.

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Welche Software eignet sich für Lagerverwaltung im Einzelhandel?

Cloudbasierte Lagerverwaltungssysteme, mobile Apps, POS-Lösungen mit Bestandsverwaltung und Tools mit Schnittstellen zur Warenwirtschaft oder Schichtplanung.

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Was sind typische Aufgaben in der Lagerverwaltung?

Wareneingang prüfen, Artikel erfassen, Lagerorte zuweisen, Umlagerung, Bestellungen anstoßen, Lagerkennzahlen auswerten und Inventur vorbereiten.

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Was sind die wichtigsten Lagerkennzahlen?

Lagerumschlag, Bestandsreichweite, Lagerkostenquote, Abschriftenquote und Warenverfügbarkeit.

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Hinweis: Hierbei handelt es sich um unverbindliche Informationen. Die Autorinnen und Autoren übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen, welche auch keine individuelle Rechtsberatung darstellen.
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